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Fakultät Raumplanung

Das Projekt

IMPULS - Impulse für eine nachhaltige, interkommunal abgestimmte Daseinsvorsorge in der Planungsregion Harz

Der demografische Wandel führt nicht nur in dünner besiedelten Teilräumen Deutschlands zu (drohenden) Versorgungslücken, sondern gefährdet auch höherwertige Angebote in Mittel- und Oberzentren. Die Sicherung der Daseinsvorsorge stellt die Kommunen im Harz vor eine besondere Herausforderung. Der demografische Wandel führt zu einer anhaltenden Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung. Außerdem fehlt der Region ein Entwicklungsschwerpunkt für den Arbeitsmarkt und die Ansiedlung hochwertiger Versorgungsinfrastruktur. Da die nächstgelegenen Oberzentren Magdeburg und Halle innerhalb des geltenden Schwellenwerts (60 Minuten im MIV) aus der Planungsregion Harz nicht flächendeckend erreichbar sind, ist ein dringender Handlungsbedarf für die Sicherung der Daseinsvorsorge geboten. Die Planungsregion Harz bildet insofern die ideale Modellregion für IMPULS.

Benachbarte Oberzentren

IMPULS zielt auf die Planung und das Management von Angeboten der Daseinsvorsorge insbesondere hinsichtlich der gehobenen und hochwertig spezialisierten Güter durch ein kommunen- und landkreisübergreifendes, regionales Konzept für die Planungsregion Harz ab. Damit soll die Daseinsvorsorge in den drei beteiligten Städten, zwei Landkreisen und der Gesamtregion Harz durch eine nachhaltige Entwicklung gestärkt und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen im ganzen Land beigetragen werden. Als Bestandteil des Gleichwertigkeitskonzepts sollen dabei auch Umweltbelange gestärkt werden.

Die Ministerkonferenz für Raumordnung hat bereits 2016 in Bezug auf schrumpfende Regionen betont, dass „eine Weiterentwicklung erforderlich ist, um das Instrument der Zentralen Orte zukunftsfähig und regionalspezifisch auszugestalten, um eine nachhaltige Stärkung sowohl in der Politik als auch in der Praxis zu erzielen.“ Perspektivisch wird dementsprechend eine regionsspezifische Ausgestaltung des Zentrale-Orte-Konzepts in Sachsen-Anhalt angestrebt. Dafür soll ein Kooperationsmodell für die drei Städte Halberstadt, Wernigerode und die Welterbestadt Quedlinburg erarbeitet und durch ein regionales Entwicklungskonzept mit einer strategischen Klammer versehen werden. Ein möglicher Formalisierungsweg wird mit der Entwicklung vertraglicher Modelle aufgezeigt. Durch die Auszeichnung als funktionsteiliges Oberzentrum könnte die Landesplanung dem Modell raumordnerische Verbindlichkeit verleihen.

Im Zuge einer gutachterlichen Überprüfung des Zentrale-Orte-Systems in Sachsen-Anhalt, die als Grundlage für die Fortschreibung des Zentrale-Orte-Konzepts auf Landesebene dient, wurde bereits eine mögliche oberzentrale Funktionsteilung der Städte Halberstadt, Wernigerode und Welterbestadt Quedlinburg geprüft. Im Ergebnis zeigt sich ein sogenanntes „Funktionsergänzungspotenzial“ (Greiving, Terfrüchte: 2020), womit die Städte jeweils einzelne Angebote exklusiv zum gemeinsamen Funktionsprofil auf ober- und mittelzentraler Ebene beitragen und so zusammen ein annähernd vergleichbares oberzentrales Funktionsprofil besitzen würden wie die solitären Oberzentren Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau.